Artikel von Daniel Zellfelder - aktualisiert am 7. August 2011 - veröffentlicht am 8. November 2006

Motivsuche: Der richtige Blick

Autor: Daniel Zellfelder

Im Grunde reicht es ein paar Dinge zu beachten, um Fotos zu machen, die sich von der Masse abheben. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit finden Sie hier Tipps, wie Sie das richtige Motiv finden und dieses ansprechend zu einem Foto verwandeln können. Es geht darum einen gewissen Blick für gute Fotos zu entwickeln.

Das Motiv mit offenen Augen finden

Ohne ein Motiv nutzt selbst das Wissen über die perfekte technische Umsetzung nichts. Doch wie findet man ein interessantes Motiv? Sicherlich kann man dafür keine allgemeingültige Regel aufstellen. Es hilft ungemein mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und bewusst Ausschau nach Motiven zu halten. Oft sind es gerade die kleinen Details die man auf den ersten Blick übersieht, oder der Blick zurück, der einem ein schönes Motiv offenbart.

Sicherlich fliegen tolle Motive einem nicht zu. Mit ein wenig Übung und Erfahrung, lassen sie sich aber eigentlich überall finden. Und nicht umsonst zitiert Jens seinen Vater regelmäßig, wenn er sagt „Wer fotografiert, lernt sehen“. Wer länger fotografiert wird bestätigten, mit einem ganz anderen und viel aufmerksameren Auge unterwegs zu sein.

Ist ein Motiv gefunden, gilt es dieses möglichst gut umzusetzen. Auch hier wird der aufmerksame Blick belohnt. Viele Details die ein Bild verderben können, lassen sich mit wenigen Blick und Schritten eliminieren.

Den Hintergrund im Blick behalten

Als Fotograf sollten Sie immer auch den Hintergrund Ihres Fotos im Blick haben. Als kreative Spielerei mag es zwar noch ganz nett sein, aber wenn jemandem unabsichtlich Türme oder Bäume aus dem Kopf wachsen zu scheinen, kann das Bild hinüber sein.

Auch zu knallige Farben haben im Hintergrund nichts zu suchen. Sie lenken meist nur vom eigentlichen Motiv ab.

In der Regel genügt eine kleine Bewegung nach zur Seite, und schon ist der Unruhestifter im Hintergrund eliminiert. Vorausgesetzt man würdigt dem Hintergrund einen Blick.

Außergewöhnliche Perspektiven erzeugen Spannung

Betrachten Sie einmal bewusst Fotos, die Ihnen gut gefallen. Sicherlich werden darunter auch einige mit außergewöhnlichen Blickwinkeln sein.

Oft machen erst außergewöhnliche Perspektiven, wie  die Froschperspektive oder Vogelperspektive ein Motiv richtig interessant. Schließlich kennen wir unsere Welt aus der normalen Blickhöhe. Trauen Sie sich und experimentieren Sie mit der Perspektive.

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Der goldene Schnitt bzw. die Drittelregel

Die Drittelregel bzw. der oft fälschlicherweise damit gleichgesetzte goldene Schnitt findet sich eigentlich in jedem Fachbuch zur Fotografie.

Es ist einfach für viele zu verlockend das Motiv direkt in die Bildmitte zu setzen. Nicht, dass das schlecht sein muss, in der Regel empfiehlt sich diese Platzierung allerdings nicht. Denken Sie sich ein Gitternetz, das über Ihr Bild gelegt wird. Zwei horizontale Linien und zwei vertikale Linien dritteln das Bild jeweils. Das Motiv platzieren Sie nun am geschicktesten an einem der vier Schnittpunkte dieses Gitternetzes.

Durch eine solche Platzierung erhält Ihr Bild spürbar mehr Spannung. Mir sei aber die Anmerkung erlaubt, dass es auch Fälle gibt in denen ein Motiv besser mittig platziert ist. In der Regel fahren Sie mit der Drittelregel aber besser.

Solange Ihnen diese Aufteilung noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist, können Sie sich einer nützlichen Funktion Ihrer Kamera bedienen. Fast alle Kameras legen (meist nach mehrfachem Drücken der „Display“-Taste ein solches Gitternetz automatisch über das Bild. Genauere Informationen dazu finden Sie in Ihrem Kamerahandbuch.

Ein Hauptmotiv pro Bild

Konzentrieren Sie sich in jedem Bild auf ein Hauptmotiv. In Zeiten der digitalen Fotografie können Sie den Versuch 100.000 Motive auf ein Bild zu bekommen nicht mehr damit verteidigen, dass Sie nun noch umso mehr Bilder machen können. Versuchen Sie es erst gar nicht. Suchen Sie sich ein Details, ein Motiv für Ihr Bild aus. Sie wollen noch mehr Details zeigen? Dann machen Sie eben noch ein Bild, das dann ein anderes Detail zeigt.

Tageszeiten: Der Tag hat 24 Stunden

Sonntagnachmittag beim Verdauungsspaziergang ist eine gute Gelegenheit zum Fotografieren? Zumindest besser als gar nicht! Versuchen Sie sich aber auch mal andere Tage und vor allem andere Tageszeiten für eine kleine Fototour freizuschaufeln. Ich persönlich fotografiere gerne in den frühen Morgenstunden direkt vor und nach dem Sonnenaufgang. Es ist ein einfach faszinierend das mit der Kamera mit zu erleben.

Auch der Abend oder die Nacht eignen sich aber für interessante Aufnahmen. Probieren Sie es einfach mal aus. Jede Tageszeit hat auch ihren eigenen fotografischen Reiz.

Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden.

Sie haben jetzt ein paar Regeln oder nennen wir es besser Ratschläge für Ihre Fotos bekommen. Behalten Sie aber immer im Hinterkopf, dass auch diese gebrochen werden dürfen. Wenn etwas Ihrer Meinung nach anders besser aussieht, dann machen Sie es so, wie sie es für richtig halten!

Üben, üben, üben

Diese Tipps sollen den Einstieg erleichtern. Im Laufe der Zeit werden Sie immer mehr Erfahrung sammeln, manche Regeln werden Sie ganz automatisch und unterbewusst anwenden  und Sie werden Ihren ganz eigenen „richtigen“ Blick entwickeln.

Autor des Artikels: Daniel Zellfelder

Hallo zusammen! Ich bin Jahrgang 1990 und mich fesseln Fotografie, grafische Arbeiten sowie das Erstellen von Webseiten. Neben der Natur fotografiere ich Menschen und Veranstaltungen. Derzeit probiere ich mich an der Konzeptfotografie. Um andere an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, habe ich 2006 dieses Onlinemagazin ins Leben gerufen.

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