Artikel von Daniel Zellfelder - aktualisiert am 22. März 2011 - veröffentlicht am 6. April 2009

Perspektiven und ihre Bildwirkung

Autor: Daniel Zellfelder

Schon im Mittelalter wurde die Perspektive von Malern verwendet, um Bilder zu gestalten. In der Fotografie ist sie eines der wichtigsten Gestaltungsmittel, das dem Fotografen zur Verfügung steht. Egal, ob man mit einer teuren Spiegelreflexkamera oder einer einfachen Schnappschusskamera fotografiert. Jeder kann die Perspektive bewusst einsetzen und sollte dies nach Möglichkeit tun.

Doch was ist die Perspektive und wie kann ich sie beeinflussen? Perspektive ist per Definition eine Zusammenfassung aller Möglichkeiten etwas dreidimensionales zweidimensional abzubilden. Beim Fotografieren können Sie diese durch die Wahl Ihres Standpunktes verändern.

Es hat sich teilweise die Meinung verbreitet, man könne die Perspektive auch durch die Wahl einer anderen Brennweite verändern. Die Brennweite hat aber nichts mit der Perspektive zu tun , auch wenn sie zu verschiedenen Wahrnehmungen führen kann.

Die Perspektive kann durch die Wahl des Standpunktes,  nicht aber durch die Wahl der Brennweite beeinflusst werden.

Die Normalperspektive

Nun aber genug der Theorie, gehen wir über zur Praxis. Da es die gewöhnlichste Perspektive ist, möchte ich gerne bei der Normalperspektive anfangen. Diese, auch Zentralperspektive genannt, erreichen Sie einfach dadurch, dass Sie ein Motiv auf „Augenhöhe“ fotografieren. Bei Gebäuden und Landschaften bedeutet, das, dass Sie einfach die Kamera vor Ihr Gesicht nehmen und fotografieren.

Sollten Sie jedoch Kinder oder Tiere fotografieren, kann es durchaus sein, dass Sie in die Knie gehen müssen um diese aus der Normalperspektive zu fotografieren.

Gerade, wenn Sie Kinder fotografieren, können Sie durch das „auf Augenhöhe gehen“ deutlich ansprechendere Bilder erhalten, als wenn Sie „von oben herab“ fotografieren.

Die Vogelperspektive

Die Vogelperspektive ist zum Beispiel im Bereich der Makrofotografie die Standartperspektive. Durch sie wirken Motive klein und eventuell gestaucht. Ein Kleinkind, das Sie aus der Vogelperspektive fotografieren, wirkt so also auch wirklich klein.

Es entsteht leicht der Eindruck, als wäre „von oben herab“ fotografiert worden.

Je nachdem ob das zu Ihrer Bildaussage passt oder nicht, können Sie das natürlich bewusst einsetzen. Außerdem bewirkt die Vogelperspektive ein gewisses Gefühl von „Freiheit“ beim Betrachter.

Die Froschperspektive

Unter Froschperspektive fällt alles unterhalb der normalen Augenhöhe. Sie bewirkt, dass Gegenstände lang gezogen und groß wirken. So kann im Extremfall ein kleines Hochhaus aus der Froschperspektive fotografiert wie ein riesiger Wolkenkratzer wirken. Probieren Sie es doch einfach mal aus!

Eine weitere Wirkung der Froschperspektive ist, dass das Motiv erhaben, dominant oder gar bedrohlich wirkt. Auch diesen Effekt können Sie natürlich kreativ einsetzen, um beispielsweise eine Flasche an der Kante eines Tisches stehend so wirken zu lassen, als würde Sie jeden Moment herunterfallen, oder einfach um Ihr Model dominant erscheinen zu lassen. Freundlicher wirkt bei der Portraitfotografie allerdings die Normalperspektive oder eventuell leichte Vogelperspektive.

Weg von der Masse der Bilder

Weichen Sie ruhig einmal von der jeweiligen Standartperspektive ab. Fotografieren Sie beispielsweise Blumen aus der Froschperspektive, statt aus der Vogelperspektive. Sie werden sehen, der kreative Einsatz der Perspektiven lohnt sich und bringt interessante, aus der Masse hervorstechende Aufnahmen.

Perspektiven unterstreichen die Bildwirkung

Sie sehen, wie viel die Wahl der Perspektive doch an einem Bild bzw. dessen Wirkung beeinflussen kann. Je nachdem, welche Wirkung Sie erzielen möchten, können Sie die unterschiedlichen Perspektiven also einsetzen um diese zu unterstreichen.

Autor des Artikels: Daniel Zellfelder

Hallo zusammen! Ich bin Jahrgang 1990 und mich fesseln Fotografie, grafische Arbeiten sowie das Erstellen von Webseiten. Neben der Natur fotografiere ich Menschen und Veranstaltungen. Derzeit probiere ich mich an der Konzeptfotografie. Um andere an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, habe ich 2006 dieses Onlinemagazin ins Leben gerufen.

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