Anleitung: Passfotos selbst machen
Passfotos braucht jeder von uns alle paar Jahre. Der eine mehr, der andere weniger. Jedes Mal deswegen zu einem Fotografen zu gehen, freut diesen, ist aber unnötig. Eigentlich können Sie als Hobbyfotograf Ihr Passfoto nämlich auch einfach selbst machen. Was es bei der Aufnahme, der anschließenden Bearbeitung und dem Druck zu beachten gibt, erfahren Sie in diesem Artikel. Außerdem erhalten Sie eine Passbildvorlage für den Druck.
Um ein Passfoto zu machen, benötigen Sie zunächst einen neutralen bzw. am besten hellgrauen Hintergrund, eine Kamera sowie viel Tageslicht, Blitze oder Lampen zur Ausleuchtung. Wenn Sie ein Passfoto von sich selbst machen wollen, empfiehlt sich außerdem eine helfende Hand oder ein Stativ.
Hintergrund für Passfotos
Der Hintergrund sollte möglichst hell, gleichmäßig und einfarbig sein, um einen guten Kontrast zu Haaren und Gesicht zu erzeugen. Im Prinzip genügt dazu eine weiße bzw. hellgraue Wand oder ein großes weißes Kartonpapier. Einfacher geht es natürlich mit professionellen Hintergründen. Da der Großteil von Ihnen aber wohl keine Studiohintergründe besitzt, wollte ich die Alternativen nicht unerwähnt lassen.
Sollten Sie Hintergründe besitzen, empfiehlt sich für diesen Zweck ein Falt- oder Kartonhintergrund. Ein Stoffhintergrund würde leicht Falten werfen, die Sie dann in der Nachbearbeitung erst wieder heraus retuschieren müssten.
Wichtig ist, dass der Hintergrund beim fertigen Foto möglichst frei von Schatten ist. Um Schatten in diesem zu vermeiden, vergrößern Sie einfach den Abstand zwischen der fotografierten Person und dem Hintergrund. Sollte es trotzdem durch die Belichtung zu einem Schatten kommen, ist dieser dann in der Regel so diffus und dezent, dass Sie ihn entweder ignorieren oder mit ein paar Klicks entfernen können.
Ausleuchtung bei Passfotos
Bei der Ausleuchtung gibt die Bundesdruckerei vor, dass das Gesicht gleichmäßig ausgeleuchtet sein und Reflexionen sowie Schatten im Gesicht vermieden werden sollen. Am einfachsten und ganz ohne Technik geht das, wenn sich Ihr Hintergrund gegenüber von einem großen Fenster befindet, in das viel Licht fallen kann. Sie sollten dann lediglich darauf achten, dass das Sonnenlicht nicht direkt herein scheint, da sonst doch wieder Schatten entstehen können. Außerdem neigt man dann dazu, die Augen zu zukneifen.
Ist es draußen hell und die Sonne scheint nicht direkt in das Fenster, so haben Sie aber meist bereits eine passende Ausleuchtung.
Fotografieren Sie mit Blitzen, so sollten diese entfesselt verwendet werden. Ich selbst fotografiere dabei mit einem recht einfachen Lichtaufbau. Leicht neben der Kamera positioniere ich mein Hauptlicht. Dazu verwende ich einen Speedlite-Blitz den ich entfesselt über Funk auslöse. Um Schatten zu vermeiden, positioniere ich einen Durchlichtschirm vor dem Blitz. Sollten Sie so etwas nicht besitzen, können Sie den Blitz auch umdrehen und gegen etwas weißes Blitzen lassen, oder etwas anderes lichtdurchlässiges und neutrales zwischen Blitz und Person platzieren. Beim entsprechendem Equipment, können Sie natürlich auch eine Softbox verwenden.
Um den Hintergrund aufzuhellen, positioniere ich einen weiteren Blitz hinter der fotografierten Person, der den Hintergrund ausleuchtet. Auch hier verwende ich einen Durchlichtschirm, um ein weiches Licht zu erhalten. Außerdem stelle ich meist ein paar Styropor-Platten in Höhe des Fotografierten und auf der dem Hauptlicht gegenüber liegenden Seite auf, um die Beleuchtung noch gleichmäßiger zu machen.
Wenn Sie keine Möglichkeit zum entfesselten Blitzen haben, so richten Sie den Blitz bitte nicht direkt auf die Person sondern z.B. auf die weiße Zimmerdecke um so eine möglichst gleichmäßige und schattenfreie Ausleuchtung zu erhalten.
Format, Gesichtsausdruck und Komposition
Ein gültiges Passfoto hat ein Format mit 35mm Breite und 45mm Höhe. Was Gesichtsausdruck, Kopfbedeckung und weiter Details betrifft, so könnte ich Ihnen das hier aufzählen. Die Bundesdruckerei hat dies aber für alle Bürger auf einer Informationsseite mit Bildbeispielen selbst ins Netz gestellt.
Nachbearbeitung
Sollte Ihr Foto einmal nicht ganz so perfekt, wie gewünscht werden, helfen oft wenige Tricks bei der Nachbearbeitung um doch zum richtigen Ergebnis zu gelangen.
Ist Ihnen der Hintergrund zu dunkel geworden und hat womöglich ein paar dunkle Flecken oder Linien, so ist das Abwedler-Werkzeug in Photoshop oft eine nützliche und vor allem sehr effektive Hilfe.
Wenn Sie Ihr Foto mit normalen Lampen ausgeleuchtet haben oder abends mit Tageslicht fotografiert haben, so erhalten Sie möglich ein Foto mit etwas zu warmen oder kalten Farben. Nehmen Sie daher bitte einen manuellen Weißabgleich vor. So erhalten Sie wieder die natürlichen Farben.
Wichtig bei der Nachbearbeitung von Passfotos ist, dass Sie die Person an sich nicht entfremden. Auch über das Entfernen von Pickeln könnte man sich wohl streiten. Ich sehe es beim Passfoto aber noch als „in Ordnung“ an. Überlegen Sie aber bitte bei jedem Schritt genau, ob dieser nicht unter Umständen die Person verfälschen könnte. Falten zu entfernen gehört meiner Meinung nach hier definitiv zur Fälschung und ist somit nicht erlaubt, um ein Beispiel genannt zu haben.
Druck der Passfotos
Ein letztes spannendes Thema bei Passfotos ist der Druck. Wenn Sie einen guten Fotodrucker und gutes Fotopapier haben, können Sie Ihre Fotos in den eigenen vier Wänden drucken. Wichtig dabei ist, dass die Fotos eine Größe von 35×45 mm haben und mit mindestens 300 dpi gedruckt werden.
Wenn Sie den Druck lieber über einen Druckdienst abwickeln möchten, brauchen Sie dafür keinen Spezialanbieter. Sie müssen die Bilder aber so anordnen, dass diese in einem Standard-Format gedruckt die entsprechende Größe ergeben. Um Ihnen dies zu erleichtern, habe ich für Sie eine Photoshopdatei erstellt, in die Sie nur noch Ihre Bilder einfügen müssen und diese dann als 10×15 Bild entwickeln lassen können.
Sollten Sie kein Photoshop besitzen oder das ganze grundsätzlich mit einem kleinen einfachen Tool machen wollen, so ist der „Passfoto Generator“, welcher als Freeware in Deutsch zu erhalten ist, wohl die richtige Wahl für Sie.
Wenn Sie Passfotos öfter anfertigen, können Sie vielleicht eine Passbildstanze brauchen, wie sie es beispielsweise von Walimex zu kaufen gibt. In der Regel tut es aber eine Schere oder eine normale Schneidemaschine.
- Bildquelle (Titelbild): fotolia.com by detailblick
Autor des Artikels: Daniel Zellfelder
Hallo zusammen! Ich bin Jahrgang 1990 und mich fesseln Fotografie, grafische Arbeiten sowie das Erstellen von Webseiten. Neben der Natur fotografiere ich Menschen und Veranstaltungen. Derzeit probiere ich mich an der Konzeptfotografie. Um andere an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, habe ich 2006 dieses Onlinemagazin ins Leben gerufen.
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