Artikel von Jens Dittmar - aktualisiert am 20. März 2011 - veröffentlicht am 16. Mai 2010

Hochzeitsfotografie: Die Arbeit danach

Autor: Jens Dittmar

Nach dem Hochzeitstag ist für den Fotografen die Arbeit noch lange nicht vorbei. Die RAW-Bilder müssen importiert und eine Auswahl getroffen werden. Eine Auswahl an Bildern muss überarbeitet und die Bilder müssen zu Endprodukten (wie z. B. Fotoalbum, Fotobuch, Diashow, Danksagungskarten,…) aufbereitet und schließlich müssen die Bilder dem Brautpaar übergeben werden.

In meinem Fall waren auch alle diese Schritte zu erledigen. Zunächst habe ich aus den Bildern eine etwas überschaubarere Auswahl getroffen. Vor allem habe ich „doppelte“ oder „fast doppelte“ Bilder aussortiert. Aus kurz hintereinander entstandenen Fotos wählte ich die besten aus. Ungünstig getroffene Schnappschüsse (z.B. geschlosssene Augen) wurden natürlich verworfen.

Nach dieser Grobauswahl folgte noch eine etwas Feinere. Dabei legte ich fest, welche Bilder weiter verwendet werden sollten (etwa in einem Album), und welche Fotos zwar keine besondere Verwendung finden würden, aber trotzdem dem Brautpaar auf einer CD übergeben werden sollten.

Die jetzt ausgewählten Bilder wurden besonders überarbeitet: Licht, Sättigung, Tonwerte, leichtes Nachschärfen oder Weichzeichnen, und so weiter.

Anschließend machte ich mich daran, die Diashow zu erstellen, für die ich auch die Bilder der Feinauswahl heranzog. Ich ergänzte diese Show noch mit einigen „Füllbildern“, also genau jenen Detail- und Dekorationsbildern, die ich zuvor schon öfters erwähnte.

Für die Diashow verwendete ich „Aquasoft – Diashow Studio“. Diese Software bot mir mehrere angenehme Möglichkeiten. So konnte ich Musik hinterlegen, angenehme Überblendeffekte gestalten und auch mehrere Bilder auf einer Seite (und zwar mit oder ohne Hintergrund) plazieren. Beim Einfügen der Fotos hielt ich mich weitgehend an den zeitlichen Ablauf des Hochzeitstages.

Die Feinauswahl der Bilder, die Grobauswahl, die Diashow, all das wurde anschließend auf CD gebrannt, welche mit einem schönen Foto des Brautpaares bedruckt wurde. Zudem vergewisserte ich mich, dass die Diashow sowohl am PC als auch am Fernseher mit einem normalen DVD-Player abgespielt werden konnte.

Auch ein Fotobuch mit den ausgewählten Fotos habe ich zusammengestellt. In diesem Buch fanden besonders die Einzelportraits und Bilder der Feier ihren Platz, die in die Diashow nicht mit eingeflossen sind, da sie den mehr privaten Charakter der Hochzeit betonen. Das Fotobuch soll nur der persönlichen Erinnerung des Brautpaares dienen.

Ich ließ es mir nicht nehmen, das Ergebnis meiner Arbeit den frisch gebackenen Eheleuten persönlich vorzulegen. Denn ihre Reaktion war mir ja auch wichtig.

Diashow und Bilder kamen sehr gut an. Die beiden frisch Verheirateten waren voller Freude und Anerkennung. Und das tat mir natürlich gut. Es erfüllte mich mit einem gewissen Stolz und mit Zuversicht für zukünftige Projekte dieser Art.

Abschließend kann ich sagen, es war ein unglaublich zeitintensives und anstrengendes Projekt, bei dem ich sehr viel gelernt habe und mich fotografisch deutlich weiterentwickeln konnte. Meine Zweifel zu Beginn, ob ich der Sache gewachsen sei, waren durchaus hilfreich, da ich stets versuchte, durch Vorbereitung und Übung weitgehende Perfektion zu erlangen

Ich würde dennoch jedem davon abraten so etwas zu tun, der zu große Zweifel hegt, ob er oder sie dem gewachsen ist. Schließlich ist eine sehr große Verantwortung damit verbunden. Wer es sich jedoch zutraut und bereit ist die nötige Zeit in die Vorbereitungen zu investieren, kann sich enorm weiter entwickeln.

Meine Erfahrung: Es war unglaublich anstrengend – aber auch extrem befriedigend.
Würde ich es wieder tun? – Ja! Und das habe ich unterdessen auch …

Ratschläge:

  • Grobauswahl um den „Müll“ los zu werden.
  • Feinauswahl für die weitere Verwendung.
  • Füllmaterial nicht vergessen, auch das Beiwerk ist wichtig!
  • Ständig auf alles achten.
  • Fotobuch erstellen (abwechslungsreich gestalten, aber nicht zu aufgedreht).
  • CDs oder DVDs können bedruckt werden.
  • Alle Bilder (die nicht als „Müll“ aussortiert wurden) dem Brautpaar übergeben.
  • Den Moment der Übergabe und der Präsentation genießen.
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Autor des Artikels: Jens Dittmar

Zum Fotografieren kam ich vor einigen Jahren, damals lag mein Hauptinteresse in der Landschaftsfotografie. Im Jahr 2008 entdeckte ich die Makrofotografie für mich und war fortan begeistert von der kleinen Welt überall um uns herum. 2009 habe ich neben der Makrofotografie auch sehr viel Peoplefotografie betrieben und mich mit der Lichtführung intensiver beschäftigt. Zu einem meiner ersten Fotos sagte mein Vater einmal: „Wer fotografiert, lernt sehen.“ Diesen Leitsatz sehe ich in allen Bereichen der Fotografie täglich bestätigt. In der Makrofotografie ist er allerdings am offensichtlichsten.

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