Artikel von Daniel Zellfelder - aktualisiert am 11. August 2011 - veröffentlicht am 15. September 2009

Konzeptfotos: Fotografieren mit Konzept

Autor: Daniel Zellfelder

Schnappschuss, das ist Ihnen bestimmt ein Begriff. Aber haben Sie sich bereits gefragt, ob es einen Gegenbegriff gibt? Diesen gibt es und wenn wir uns auf die Eigenschaften eines Schnappschusses besinnen, gelangen wir zu einer Definition: Es muss eine Art von Fotografie sein, bei der das Bild im Voraus geplant ist und alle Elemente des Fotos sollten den Plan umsetzen. Das nennt man Konzeptfotografie.

Konzeptfotografie, die andere Art zu fotografieren

Schnappschüsse haben eines gemeinsam. Es sind Fotos, die ganz spontan entstanden sind und nicht weiter geplant wurden. Das ist auch gut, denn schließlich zeichnet sich ein Schnappschuss eben gerade dadurch aus. Eine besondere Situation entsteht plötzlich in Ihrem Umfeld, sie möchten mal eben schnell etwas „festhalten“ und – klick – schon ist das Foto im Kasten, wie man so schön sagt.

Dass dabei meist nicht nur Fotos von höchster Qualität, sowohl technisch, als auch inhaltlich, herauskommen ist ein damit verbundenes Übel. Aber auch in der Schnappschussfotografie gibt es wahre Meister. Wenn Sie sich dafür interessieren, sollten Sie sich beispielsweise mit dem Thema „Street Photography“ auseinandersetzen.

Nun aber wieder zurück zu unserem Thema. Konzeptfotografie, oder auch inszenierte Fotografie ist ein sehr interessantes Gebiet. Die Fotos sind gut durchdacht, oft bis ins kleinste Detail. Sie als Fotograf entscheiden, was der Betrachter zu sehen bekommt und was nicht. Sie können festlegen welchen Spielraum Sie zur Interpretation der Aufnahmen lassen möchten und noch vieles mehr.

Ausgeflogen? - Foto: Daniel Zellfelder

Sobald Sie Ihren Plan im Kopf haben, geht es darum alles so auf zu bauen, dass Ihr Konzept durch Aufbau, Anordnung, Belichtung, Nachbearbeitung und die weiteren Möglichkeiten der Gestaltung so gut wie möglich umgesetzt wird.  Im Prinzip sind Sie Regisseur. Dabei kann eine solche Aufnahme auf die unterschiedlichsten Arten beeinflusst werden. Es kann nur eine passive Inszenierung sein, also keine Änderung am Bildinhalt selbst sondern lediglich ein bestimmter Blickwinkel oder beispielsweise eine bestimmte Belichtungszeit, die Ihrem Plan unterstützend zur Seite steht.

Sie können ein Foto aber auch aktiv inszenieren, in dem Sie den Bildinhalt selbst ändern. Personen und Gegenstände nach Ihren Vorstellungen anordnen, zusätzliche Beleuchtung schaffen, Bereiche gezielt ausblenden und vieles mehr. Die Nachbearbeitung, gerade in der digitalen Zeit, bietet dann noch unendlich viele weitere Möglichkeiten, inszenierend ins Bild ein zu greifen. Compositings sind hier recht beliebt, um ein recht allgemeines Stichwort zur „Recherche“ zu nennen.

Welchen Zweck Sie damit verfolgen, müssen Sie selbst wissen. Eines sollte Ihnen aber klar sein. Ein inszeniertes Foto ist nicht für die Dokumentarfotografie geeignet! Dies sollte eigentlich klar sein, ich möchte es aber an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen.

Konzeptfotografie in der Praxis

Nach dieser kurzen Einführung können Sie sich beim folgenden Videobeitrag ein wenig zurücklehnen und sich inspirieren lassen. Die Fotografin Mareen Fischinger ist Diplom Kommunikationsdesignerin. Ihre Diplomarbeit an der FH Düsseldorf hatte das Thema „Moment“ und beschäftigte sich mit inszenierter Fotografie. Wie Sie an das Thema heran gegangen ist und welche tollen Aufnahmen dabei entstanden sind, können Sie im Diplomfilm selbst sehen.

Die Webseite zur Diplomarbeit von Mareen Fischinger.

Soviel über Konzeptfotografie gelernt, und jetzt?

Sie haben nun einen groben Überblick darüber bekommen, was Konzeptfotografie ist. Wie weit man es damit treiben kann, haben Sie  im Video eindrücklich gesehen. Nun ist es an der Zeit die Inspiration wirken zu lassen um sich dann an „Ihr Foto mit Konzept“ zu machen. Meinen Sie nicht?

Entwickeln einer Bildidee.

Gehen Sie einfach wie ein Regisseur vor. Machen Sie sich eine Skizze. Überlegen Sie genau, was Sie mit dem Bild erreichen wollen. Welche Details sind Ihnen wichtig? Was lenkt nur ab? Wie viel Spielraum soll der Betrachter haben?

Es muss ja nicht gleich das perfekte Konzeptfoto sein. Aber vielleicht kommen Sie ja durch diesen Artikel auf den Geschmack. Über ein paar Kommentare und das ein oder andere Bild würde ich mich sehr freuen.

Autor des Artikels: Daniel Zellfelder

Hallo zusammen! Ich bin Jahrgang 1990 und mich fesseln Fotografie, grafische Arbeiten sowie das Erstellen von Webseiten. Neben der Natur fotografiere ich Menschen und Veranstaltungen. Derzeit probiere ich mich an der Konzeptfotografie. Um andere an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, habe ich 2006 dieses Onlinemagazin ins Leben gerufen.

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