Artikel von Daniel Zellfelder - aktualisiert am 19. März 2011 - veröffentlicht am 6. Februar 2008

Fotocommunities vorgestellt

Autor: Daniel Zellfelder

Den Begriff „Fotocommunity“ werden viele von Ihnen bereits gehört haben. Eine Fotocommunity ist eine Art Treffpunkt für Hobby-  und semiprofessionelle Fotografen. Ob Flickr, fotocommunity.de oder Fotolog: Es gibt viele solcher Treffpunkte im Netz und es lohnt sich einige davon zu kennen.

Eine solche Community kann man sich im Prinzip wie einen riesigen Fotoclub vorstellen. Der einzige Unterschied ist, dass dieser sich eben nicht in einem Lokal oder einem Vereinsheim, sondern im Internet trifft. Ansonsten geht es aber genauso um die Fotos und das Fotografieren.  Es werden Fotos kommentiert und bewertet, Meinungen ausgetauscht und teilweise auch reale Treffen vereinbart.

Was bringen mir Fotocommunites?

Feedback zu Ihren Bilder
In erster Linie natürlich einmal Feedback zu den Bildern. Sie erfahren, was andere von Ihren Fotos halten und können daraus Rückschlüsse für sich ziehen. Leider muss man an dieser Stelle auch erwähnen, dass nicht jedes Feedback unbedingt hilfreich ist. Gerade durch die Anonymität des Internets gibt es natürlich die unterschiedlichsten Kommentare. Nicht immer sind diese gut gemeinte Ratschläge. Dazu aber am Ende des Artikels mehr.

Vernetzung mit anderen Fotografen
Neben dem Feedback können Sie sich natürlich wie im klassischen Fotoclub mit anderen Fotografen vernetzen, um sich beispielsweise Ratschläge oder einfach mal eine andere Sicht der Dinge einzuholen.

Fotografische Denkanstöße
Auch Anregung für eigene fotografische Projekte lassen sich in Massen finden. Es gibt zu nahezu jedem Thema eine Unmenge an Fotos. Wenn

Nr. 1: flickr – Masse statt Klasse?

Übersetzt bedeutet „flickr“ ungefähr „Durchblätterer“. Die meisten von Ihnen haben diesen Namen zumindest schon einmal gehört. Mit rund zwei Milliarden Fotos und sieben Millionen Nutzern ist dies die, von der Anzahl der Fotos, größte der vorgestellten Communities.

Teilt man die Menge der Fotos durch die Nutzer, so kommt man auf ungefähr 300 Bilder pro Person. Schnell wird klar, dass es auf Flickr eine Unmenge an Fotos gibt. Man kann nach Herzenslust Fotos einstellen. Eine Vorauswahl oder Ähnliches gibt es nicht.

Die große Zahl von Bildern und Nutzern ist, wenn man so will auch das Problem der Community. Es entsteht leicht der nicht ganz ungerechtfertigte Eindruck, es ginge hier mehr um Masse statt Klasse. Einzelne Fotos und Nutzer gehen hier leicht unter, und wer nicht gut mit anderen Flicker-Nutzern vernetzt ist bekommt nur wenig Feedback. Doch die große Bekanntheit und der Erfolg zeigen, dass das Konzept trotz verschiedenster Kritik aufgeht. Machen Sie sich am besten selbst ein Bild davon.

Flickr bietet dem Nutzer viele Funktionen, wie das Vergeben von Schlagworten, das Erstellen von virtuellen Fotoalben, das Erstellen Gruppen an denen sich viele Nutzer beteiligen können sowie Diskussionsforen und vieles mehr. Auf diese Art und Weise kann man sich mit etwas Übung recht gut mit anderen Fotografen vernetzten. Man muss sich dazu aber ein wenig einarbeiten.

Nr. 2: fotocommunity.de – Deutschlands Nummer 1

Die Fotocommunity, ist eine im Verhältnis recht kleine Community. Nicht zuletzt durch ihren Namen ist sie zumindest in Deutschland recht bekannt.  Hier hat sie auch die meisten Mitglieder und ihren Firmensitz. Mit „lediglich“ siebenhunderttausend Nutzern und drei Millionen Bildern ist Sie etwas überschaubarer als Flickr. Aber auch hier gibt es ein recht breites Spektrum von Fotografen. Angefangen bei gewöhnlichen Schnappschüssen, bis hin zu erstklassigen Fotografien.

Die Vorschaubilder der Fotocommunity sind wie bei Flickr recht klein.

Besonders gut bewertete Fotos landen hier in der sogenannten „Galerie“. Wer ein wenig Zeit übrig hat, sollte dort den einen oder anderen Blick hineinwerfen.

Nr. 3: 500px.com – Ein Geheimtipp

Ein kleiner Geheimtipp ist derzeit die Community 500px.com. Die im Gegensatz zu Flickr eher östlich orientierte Fotocommunity bietet eine große Anzahl qualitativ sehr hochwertiger Fotos an. Schnappschüsse und schlechte Fotos sucht man hier noch fast vergebens.


500px überzeugt außerdem durch ein schönes modernes Layout mit großen Vorschaubildern und ein transparentes Bewertungssystem.  Dennoch gehen wohl auch hier die Kommentare oft leider nicht über „schön“, „exzellent“ und  „gefällt mir“ nicht hinaus.

Der vielfach bei anderen Fotocommunites kritisierten „Vetternwirtschaft“ wird bei 500px vorgebeut. Bewertungen nehmen bei Fotos, die bereits lange online sind, im Laufe der Zeit  ab bzw. werden weniger Wert. Somit findet man immer wieder neue Fotos unter den am höchsten Bewerteten.

Dennoch gilt es abzuwarten, ob die Community das Hohe Niveau der Bilder auch bei steigender Besucherzahl halten kann. Und auch, wenn man selbst dort vielleicht keine Bilder onlinestellen möchte: zur Inspiration ist sie sehr gut geeignet.

Vetternwirtschaft… pardon:  Bildkritik in Fotocommunities

Einen Aspekt ist im Artikel bereits ein paar Mal angeklungen. Die Bildkritik in den Communites. Wie werden die Fotos dort bewertet? Wer bewertet, und nach welchen Kriterien? Hier zeichnet sich bei den meisten das gleiche Bild ab:

Oft werden Bilder leider nicht danach beurteilt, wie gut diese sind, sondern danach wie gut man den Fotografen kennt beziehungsweise, ob man ihn mag oder nicht.Dazu kommt, dass viele der Kommentare  nur aus ein oder zwei Wörtern bestehen. Kommentare wie zum Beispiel „gut“, „super toll“ oder eben „schlecht“. Das mag den Eindruck des Betrachters  wiedergeben, jedoch bringt solche Kritik dem Fotografen nichts. Hier wäre es von Nöten, genauer darauf einzugehen, was einem am Bild eben besonders gefällt oder nicht gefällt.

Aber trotz dieser Problematik  sind die Communities in den meisten Fällen eine Bereicherung für den Fotografen. Selbst, wenn man keine oder nur nichtssagende Kommentare erhält, so kann man sich doch eine Menge Inspirationen holen.

Wer etwas mehr Kritik hören möchte, kann sich themenspezifische und kleine Communites ansehen. Hier gibt es oft ausführlichere aber gegebenenfalls auch härtere Kritiken. Wer sich einer solchen Kritik stellt, sollte auch umgehen können.

Autor des Artikels: Daniel Zellfelder

Hallo zusammen! Ich bin Jahrgang 1990 und mich fesseln Fotografie, grafische Arbeiten sowie das Erstellen von Webseiten. Neben der Natur fotografiere ich Menschen und Veranstaltungen. Derzeit probiere ich mich an der Konzeptfotografie. Um andere an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, habe ich 2006 dieses Onlinemagazin ins Leben gerufen.

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